Podcast zum Sabbatanfang 24.04.2020
Informationen und geistliches Wort zum Sabbat, den 25.04.2020
Meine lieben Geschwister und Freunde in der Gemeinde Esslingen,
eine weitere Woche geht dem Ende entgegen, und ich möchte mich heute wieder mit einem Wort an euch wenden.
Viele von euch nehmen teil an den Veranstaltungen die virtuell stattfinden. Es ist gut, dass wir untereinander als Geschwister und als Freunde den Kontakt nicht verlieren. Wir können so dankbar sein, dass Gott uns in dieser Zeit die Möglichkeiten geschenkt hat.
Stellt euch einmal vor, wie es wäre, wenn das ganze vor 20 oder 30 Jahren passiert wäre! Dann würde jetzt jeder zu Hause sitzen, wir wüssten nichts voneinander, außer mal ein Telefonat – aber wir hätten kaum Gemeinschaft. Und darum muss ich euch sagen, bin ich auch gerade in dieser Zeit dankbar – nicht nur, dass wir auf diese Weise Kontakt halten können, aber auch, dass wir quasi gezwungen sind, neue Wege zu finden.
Etwas Besonderes möchte ich euch ankündigen: Wir werden auch morgen wieder einen Gottesdienst gemeinsam erleben. Ich freue mich besonders, dass die Geschwister der Gemeinde Esslingen sich vorbereitet haben, einen schönen, vollständigen Gottesdienst per Zoom-Meeting anzubieten. Die näheren Informationen erhaltet ihr wie auch letzte Woche in einem extra Dokument, wo aufgeführt ist, welche Veranstaltungen stattfinden. Der Gottesdienst morgen wird einschließlich eines Bibel-Gesprächs sein.
Wir werden auch Erfahrungen austauschen können, die wir gerade jetzt in dieser Zeit mit Gott machen. Wir werden wieder miteinander singen können, und wir werden auch eine Predigt haben – diesmal von Jens Mohr, der eine Botschaft für uns haben wird, die gerade in dieser Zeit für uns sehr wertvoll sein wird. Und auch über diese Predigt werden wir uns dann austauschen können. Es wird eine interaktive Predigt sein. Auch unsere Kinder werden in der ersten Stunde betreut werden. Der Gottesdienst für alle beginnt wie gewohnt um 9:30 Uhr.
Ich möchte aber auch ein paar Worte sagen zu der Situation, in der wir uns befinden und wie wir als gläubige Christen und Adventisten damit umgehen können. Ich beginne mit einem Bibelwort aus dem Brief des Jakobus 1,5-8:
Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt zu entscheiden, was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben. Ihr wisst doch, dass er niemandem sein Unvermögen vorwirft und dass er jeden reich beschenkt.
Betet aber im festen Vertrauen und zweifelt nicht; denn wer zweifelt, gleicht den Wellen im Meer, die vom Sturm hin- und hergetrieben werden. Ein solcher Mensch kann nicht erwarten, dass der Herr ihm etwas gibt. In allem, was er tut, ist er unbeständig und hinund hergerissen.
Dies ist ein Text, der in dieser Zeit vielleicht eine ganz besondere Bedeutung hat. Die vordergründige Bedeutung dieses Textes ist natürlich, dass wir Gläubige nicht an unserem Herrn zweifeln und an dem, was er uns zugesagt hat. Eine weitere Bedeutung finden wir besonders für unsere Zeit genau jetzt: Wie geht es dir, wenn du über diese Situation nachdenkst? Was glaubst du, steckst dahinter? Das sind Fragen, die in unserem menschlichen Denken ganz natürlich aufkommen.
Wir Menschen suchen immer nach der Bedeutung dessen, was geschieht. Und so gibt es einfache Deutungen und kompliziertere Deutungen, und die einfachen sind viel attraktiver! Mit solchen einfachen Deutungen werden wir förmlich bombardiert – ob das im Internet ist, in Videos… Einerseits lächle ich über die meisten dieser Theorien und über die Zusammenhänge, die geknüpft werden – aus einem Halbwissen heraus.
Und hier möchte ich auch ein ernstes Wort sagen, nämlich dass wir uns nicht verführen lassen durch einfache aber spektakulär klingende Erklärungsversuche für das, was geschieht: Wo kommt das her? Wer steckt dahinter? Wohin führt das? Ist da eine versteckte Agenda dahinter, dass irgendwelche Mächte versuchen, uns zu versklaven, oder was bedeutet das in Bezug auf Endzeit???
Liebe Geschwister, lasst euch nicht wie eine Woge im Wind hin und her wehen durch das, was um uns herum geschieht und gesagt wird. Natürlich ist das, was wir im Moment erleben, etwas noch nie Dagewesenes. Auf der anderen Seite wissen wir doch, dass das geschehen muss, und wir wissen von Jesus Christus – und das dürfen wir nicht vergessen: wie wir mit solchen Dingen umgehen sollen.
1. Jesus sagt, dass das geschieht, aber es ist nicht das Ende.
2. Was gibt Jesus für einen Rat, was wir tun sollen? „Erhebt eure Häupter!“ Wir sollen also nicht nur sehen, welche Deutungsmöglichkeiten und Theorien uns aufgetischt werden, sondern wir dürfen besonnen und ruhig bleiben, weil wir unserem Gott vertrauen. Wir müssen keine Angst haben und ständig überlegen, „was muss ich jetzt tun, was kommt als Nächstes?“
Wir können wie Hiob am Bach sein. Wir können ganz ruhig und vertrauensvoll bleiben, und vor allem, meine Lieben: besonnen. Lasst uns nicht ins gleiche Horn stoßen mit denen, die Sensationen suchen. Ich finde es richtig, dass wir aktuelle Ereignisse im Licht der Bibel betrachten. Das wollen wir tun, aber bitte: Was ist denn die richtige Reihenfolge? Versuchen wir aktuelle Ereignisse in die Bibel hinein zu lesen, oder lesen wir die Bibel und ordnen vor ihrem Hintergrund die aktuellen Ereignisse richtig ein?
Spekulieren wir in etwa so: Wir dürfen uns nicht mehr versammeln – werden wir jetzt kontrolliert vom Staat? Wird das die Möglichkeit schaffen für das antichristliche System? Es gibt so viele Gedanken dazu, und ich denke, wir sollten viel mehr Zeit damit zubringen, was Gott von uns möchte!
Ja, Jesus kommt bald, und wir wissen von dem her, was Jesus sagt: Es kann sehr schnell gehen. Ich denke auch an die Zitate von Ellen White, die im Moment sehr oft zitiert werden: Die letzten Ereignisse werden schnell ablaufen, und diese Zeit, wenn es schnell geschieht, dann wird es ernst, und wir haben dann keine Zeit mehr, uns groß vorzubereiten. Darum ist nach meiner Überzeugung die Zeit, die wir jetzt erleben, die Gelegenheit für uns, uns wachrütteln zu lassen, nicht um zu spekulieren und zu dramatisieren, sondern um sicher zu wissen, was jetzt wichtig ist, nämlich: Was möchte Jesus jetzt von uns?
Jesus möchte, dass jeder einzelne von uns seinen Glauben fest macht. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus Christus die aktuellen Ereignisse zugelassen hat, damit sein Volk seine Verbindung zu ihm hinterfragt: Wie ernst ist es mir mit der Leitung Christi in meinem Leben? Wo sind die Bereiche in meinem Leben, die ich ihm vorenthalten habe? Wo sagte ich: „Naja das ist ja nicht so schlimm“, wo ich vielleicht aufgerufen werde, jetzt im Moment das Gebet zu suchen, die Zeit mit meinem Herrn und Heiland, wo ich vertrauensvoll mit ihm spreche
und er mich auf Dinge hinweisen kann, die aus seinem liebevollen Blickwinkel nicht in Ordnung sind, die verbessert werden müssen?
Das Miteinander, das wir in den Familien haben: Wie gehen wir miteinander um? Wie gehen wir in der Gemeinde miteinander um – das ist ja die größere Familie? Meine lieben, ich empfehle uns dringend, dass wir in uns gehen und diese Zeiten nicht für Spekulationen benutzen. Dazu werden wir nirgends in der Bibel aufgefordert. Wir werden nirgends ermutigt, uns irgendwelchen Theorien anzuhängen, sondern unsere Augen zu heben zu unserem Herrn, ihn zu suchen und ihn zu fragen. Ich sage euch ganz offen, wie es mir geht, wenn ich das in dieser Zeit mache. Jesus Christus lenkt mein Blick nicht auf Katastrophenmeldungen, nicht auf Erklärungsversuche, nicht auf irgendwelche Spekulationen. Jesus lenkt meinen Blick auf mich selbst und auf ihn: Wie ist unsere Beziehung zu ihm?
Und von mir als Prediger als Pastor der Gemeinden Göppingen und Esslingen: Ich sehe es als sehr dringend und wichtig an, dass wir uns damit beschäftigen, was uns unser Herr Jesus Christus über diese Zeit gesagt hat. Wir sollen unser profundes Wissen über die Prophetien der Bibel nehmen, sie anwenden auf unsere Zeit und auf seine Wiederkunft.
Ich möchte damit beginnen, alles zu betrachten, was wir aus der Bibel und im Schrifttum von Ellen White über unsere Zeit bis zur Wiederkunft Jesu wissen. Ihr werdet weitere Informationen dazu erhalten, bevor ich damit beginne. Es kann sich jeder daran beteiligen, der Interesse daran hat. Es gibt nur eine Voraussetzung, ohne die es wenig Sinn macht: Jeder Teilnehmer sollte sich ganz Jesus Christus weihen und die Autorität seines Wortes in der Bibel und seiner prophetischen Botschaft im Schrifttum von Ellen White akzeptieren. Wir werden erstaunt sein, was wir genau wissen können und wo wir uns einzig und allein auf unseren Herrn Jesus Christus verlassen sollten.
Noch etwas zum Thema Gottesdienst: Es laufen im Moment intensive Gespräche zwischen der Bundesregierung, den großen Kirchen und auch den Freikirchen, zu denen wir gezählt werden. Voraussichtlich im Mai werden Gottesdienste unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt werden – vermutlich begrenzt in der Teilnehmerzahl. Wir planen bereits diese Gottesdienste, und ich werde euch informieren, wie es dann ablaufen wird, wenn es soweit ist.
Am Schluss mein Appell an jeden von uns: Bitte lasst uns Kleinigkeiten und Ablenkungen beiseitelegen, lasst uns Streitereien bereinigen und beiseitelegen, und konzentrieren wir uns auf unser Vertrauen und unsere lebendige tägliche Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus. Beten wir täglich, dass er uns mit seinem heiligen Geist erfüllt, so dass wir nicht wie eine Woge hin und her geweht werden, wie ein Blatt im Wind, sondern dass wir zuversichtlich in jeden neuen Tag gehen. Wir erhalten bei ihm eine Sicherheit, die durch nichts ersetzt werden kann.
Das ist mein Wunsch und mein Anliegen für den vor uns liegenden Sabbat und die Zeit, die vor uns liegt. Ich wünsche uns allen, dass unser Herr uns ganz nahe ist, und ich wünsche uns einen gesegneten Sabbat!
Hartmut Wischnat
Pastor Adventgemeinden Esslingen und Göppingen